Neustadt
 

Neustadt (Hessen)           

                                   

Neustadt liegt mitten in Hessen, am östlichen Rand des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Die Stadt ist umrahmt von bewaldeten Hügeln und liegt an der Deutschen Märchenstraße. Sowohl über die nur einige Kilometer entfernten Autobahnen, wie auch über die Main-Weser-Eisenbahnstrecke sind die Zentren Frankfurt ca. 100 km südlich und Kassel ca. 80 km nördlich schnell zu erreichen.

Neustadt wurde in der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts als Festung des Grafen von Ziegenhain gegründet und wurde 1261 erstmals urkundlich erwähnt. 1294 wurde sie an den Erzbischof von Mainz verkauft. Dadurch geriet die Stadt in den Strudel der Kämpfe und Fehden, die während des ganzen Mittelalters zwischen dem Kurfürstentum Mainz und der Landgrafschaft Hessen herrschten. Zwischen 1477 und 1555 hatte die Familie von Dörnberg die Stadt als Pfandschaft in ihrem Besitz. Diese Zeit gilt noch heute als Blütezeit, die einen wirtschaftlichen Aufschwung mit sich brachte. Der Junker-Hansen-Turm, die katholische Pfarrkirche St. Trinitates sowie viele prächtige Burgmannensitze zeugen noch heute vom Wohlstand dieser Zeit. 1803 fiel das Mainzer Amt Neustadt an das Kurfürstentum Hessen-Kassel. Nach dem Krieg 1866 annektierte das Königreich Preußen Hessen-Kassel und somit die Stadt Neustadt. Die Folgen des zweiten Weltkrieges prägten die Stadt völlig neu. War Neustadt bis dahin ein sogenanntes Ackerbürgerstädtchen mit 2000 Einwohnern, in dem die Land- und Forstwirtschaft dominierten, erfuhr es durch die Ansiedlung von verschiedenen Industriebetrieben einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung und wuchs in seiner Bevölkerungszahl innerhalb kürzester Zeit auf 4.500 Einwohner an. Anteil an der Weiterentwicklung der Stadt hatte auch die Gründung der Garnison der Bundeswehr im Jahr 1960 und die Gebietesreform am 01.01.1974 in deren Folge die selbständigen Gemeinden Momberg, Mengsberg und Speckswinkel Stadtteile wurden. Damit verbunden stieg die Einwohnerzahl auf heute ca. 9.600 an.

Wahrzeichen und malerischer Mittelpunkt der Stadt ist der um 1480 als Teil der Dörnbergschen Schlossanlage vom Junker Hans von Dörnberg erbaute „Junker-Hansen-Turm“. Er steht mit seinen 48 m Höhe und 12,50 m Durchmesser als größter Fachwerkrundbau der Welt im Guinnessbuch der Rekorde. Sehenswert sind weiterhin das aus dem 16. Jahrhundert stammende historische Rathaus, das ehemalige Schloss mit seinen spätmittelalterlichen Nebengebäuden, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts erbaute Pfarrkirche, Burgmannssitze und reizvolle Fachwerkhäuser.

Begünstigt durch die Lage inmitten herrlichster Natur gibt es kaum eine Möglichkeit der Freizeitgestaltung, die hier nicht anzutreffen oder auszuüben ist. Ein Indiz dafür sind die mehr als 80 Vereine und Verbände, die es in der Stadt und den Stadtteilen gibt.

Quelle: Infobroschüre Stadt Neustadt