Geschichte des Tauziehsportes

TUG OF WAR heißt Tauziehen im britischen, DRAGAMP wird es in Schweden und TOUWTREKKEN wird es in den Niederlanden genannt. Die Fanzosen nenn den Tauziehsport LUTTE A LA CORDE .

Erfunden wurde das Tauzehen von Matrosen. Die wirklichen Ursprünge reichen jedoch weit zurück ins Altertum. Ganz. Ganz zufällig wird es jedoch nicht gewesen sein, dass Tauziehen eine der Disziplinen der Olympischen Spiele der Neuzeit war. Sechsman traten Tauziehmannschaften unter den olympischen Ringen zum Wettkampf an.

Olympische Medaillen Gewinner:

  Jahr       Ort                   Gold                    Silber               Bronze

1900       Paris                Schweden            USA                 Frankreich

1904       St. Louis          USA                     USA                 USA

1906       Athen               Deutschland        Griechenland     Schweden

1908       London            Großbritannien      Großbritannien   Großbritannien

1912       Stockholm       Schweden             Großbritannien            ---

1916       Antwerpen       Großbritannien       Niederlande         Belgien

 

Die allerersten Mannschaften wurden noch weit gehend von Leichtathleten und Gewichthebern gebildet. Schon bald setzutze sich aber auch das Spezialistentum durch. Dies war wohl der Grund, dass der Tauziehsport lange Zeit von der internationalen Sport-Bildfläche verschwand.

Anfang der 60er Jahre kam es zu einer Renaissance dieses Sportes. Der Tauziehweltverband "Tug of War International Federation - TWIF" wurde gegründet. Heute sind 25 Nationen aus allen 5 Kontinenten mit mehreren tausend Aktiven der TWIF angeschlossen.

 

Regelwerk

 

Seil auf ! ( pick up the rope)

Mit dieser Aufforderung des Kampfrichters wird der Kampf zweier Mannschaften von je 8 Ziehern ( bei den Jugendmannschaften ist die Anzahl der Zieher variabel) aufgenommen.

Spannen ! ( take the strain)

Nachdiesem Ruf der Kampfrichters begeben sich die beiden Teams in Wartestellung. Das Seil wird in Hüfthöhe gestreck, bis die Mittelmarkierung am Seil genau über der am Boden angebrachten Linie übereinstimmen.

Die Regeln, so einfach und logisch sie auf Anhieb erscheinen, sind genau festgelegt. das beginnt bei der Gewichtslimitierung für das gesamte Team, über Sportbekleidung und Schuhwerk und endet bei unerlaubten Griffen, Zügen und Verankerungen.

Pull ! (englich für Ziehen )

Mit diesem letzten Ruf des Kampfrichters wird der Kampf eröffnet. Nun wird die ungeheure Anforderung an den den sportlich trainierten Körper mit einen Schlag im wahrsten Sinne des Wortes augenfällig. Sehr bald erkennt der Zuschauer, dass hier keine rohen Kräfte sinnlos walten. Der Kampf wird von Technik und Taktik beherrscht und der Coach wird zu einem Hauptrollenträger. Der Coach einer jeden Mannschaft hat die Aufgabe das eigene Team zu motivieren aber auch taktische und technische Anweisungen zu geben. Insbesondere sollte er die Gegnerische Mannschaftz im Auge behalten und in Erholungsphasen zwischen den einzelnen Zügen die Mannschaft zu betreuen.

Drei technische und taktische Grundthesen stehen über allen:

Das Seil sollte in der eigenen Reihe wie eine Stange gestreckt sein. JedeBiegung zeigt, dass nicht alle Tauzieher in genau derselben Richtung ziehen. Das ist gleichbedeutend mit einer nicht optimalen Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Kraft.

Dies gilt auch für die Körperhaltung. Hier kommt es drauf an, den Schwerpunkt möglichst weit nach hinten zu verlagern. Eine Beugung des Körpers zeigt Kraftverlust an.

Besonders wichtig ist eine gleichmäßige Beinarbeit. Teamwork ist zuzusagen das A und O des Erfolges.  Nur ein ausgewogenes und in unzähligen Trainingsstunden erworbenes Maß an Rhythmik und das entsprechende know how and know when führen zum Ziel.

Zuggewinn

Ein Zug gilt als gewonnen, wenn auf korrekte Art die weiße Seilmarkierung ( 4 m Distanz ) über die Bodenlinie gezogen wurde. Der Wettkampf besteht aus zwei Zügen, wobei nach jedem Zug die Seiten gewechselt werden. Gewinnt jede Mannschaft einen Zug, erhält sie einen Punkt. Gewinnt eine Mannschaft beide Züge so erhält sie 2 Punkte.

In der Finalrunde stellt sich dies anders dar. In die Finalrunde kommen die 4 erfolgreichsten Mannschaften der Vorrunde. Es gibt zunächst 2 Halbfinale und dann ein kleines und ein großes Finale. Gewinnen hier beide Mannschaften je einen Zug, ist ein Entscheidungszug notwendig. Die Seiten werden ausgelost. In der Finalrunde werden die Punkte nach der Platzierung vergeben. Bei einem Wettkampf mit beispielsweise 10 Mannschaften erhält der erste 10 Punkte für die Platzierung, der zweite 9 Punkte, der dritte 8 Punkte usw. Diese Punkte werden in der Liga mit den Punkte der Vorrunde addiert.

Bei unserer Deutschen Meisterschaft sind die Punkte der Finalrunde belanglos, da die Meisterschaften einem einzigen Tag ausgetragen wird.

 

weitere Informationen:

Es wird jeweils über eine Distanz von 4 m gezogen ohne Zeitbegrenzung. Der bisher längste Zug war der legendäre Monterpull bei der WM in Slagharen (Niederlande) Hier stand sich die spanische Mannschaft und die irische fasr eine Stunde gegenüber. Etwas kräftezehrenderes kann man sich kaum vorstellen.

Wettkampfbahn: Flache, ebene und gleeichmäßige mit kurzen Gras bedeckte Oberfläche. Länge mindestens 45 Meter, Breite 12,5 Meter je Bahn.

Wettkampfseil: Seillänge 33,5 m;  Seilumfang:   100 bis 125 mm;   Material: Langhanf oder Kunstfaser

Sportbekleidung: Sporthemd mit langem Arm, kurze Sporthose, Sportstrümpfe (ugs. Stutzen).

Tauziehschuhe: am besten geeignet sind wohl umfunktionierte Eislauf- oder Skischuhe. Noppen, Nägel. Spikes usw. sind verboten. Am Absatz darf ein Hufeisen oder eine Metallplatte bis zu 6,5 mm Stärke angebracht sein.

 

Quelle: Infobroschüre DRTV