Momberg

Momberg                         

Momberg ist mit seinen ca. 1.260 Einwohnern der größte der drei Stadtteile Neustadts.

Etwa 35 km von der Kreisstadt Marburg entfernt, liegt Momberg etwa in der Mitte des Hügellandes zwischen Vogelsberg und Kellerwald in Hessen. Momberg ist neben der Nachbargemeinde Mengsberg der nord-östlichste Ort im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Seit der Gebietsreform im Jahre 1974 gehört die ehemals selbständige Gemeinde zur Stadt Neustadt.

Momberg zählt zu den ältesten Siedlungen im Hessenland. Bereits der heilige Bonifatius hat hier gewirkt. Der Ort wird 1226 erstmals als „Muminberg“ erwähnt. Der Name „Momberg“ ist 1582 erstmals urkundlich genannt. Die geschichtliche Entwicklung des Ortes verlief ähnlich wie die der Kernstadt und anderer katholischer Gemeinden der Umgebung. Die religiöse Tradition ist im Ort noch stark verwurzelt, was die Vielzahl der gepflegten Heiligenstatuen und Wegekreuze, die in Momberg und seiner Umgebung Straßen und Wege säumen, belegt.

Sehenswert sind unter anderem die neugotische Pfarrkirche „St. Johannes d. T.“ von 1870, die Mariengrotte, die alten Fachwerkhäuser, die im Ortskern befindliche Anlage um den Teich und die schönen Waldgebiete.

Das Ortsgeschehen wird von einer Vielzahl aktiver Vereine aller Sparten mitgeprägt, die ihren Mitgliedern nahezu alle zeitgemäßen Sportarten auf gepflegten, überwiegend eigenen Anlagen ermöglichen.

 

 

 

Die Ranze-Männer       

Über Jahrhunderte gehörte Momberg zum Bistum Mainz. So war der Bischof Fürst und Landesherr zugleich und es galten die Mainzer Gesetze. Ein wichtiger Unterschied zwischen hessischem und mainzer Recht lag in der Güterteilung. Hier hatte jedes Kind in der Familie das gleiche Erbrecht. Meist bekam der älteste Sohn Haus und Hof, aber Grund und Boden wurden nach der Kinderzahl aufgeteilt. So wurden die einst großen Bauernhöfe immer mehr zerstückelt und verkleinerten sich bei jeder folgenden Generation . Weil man hier in der Gegend zu dieser Zeit noch keine Industrien kannte, übte jeder Mann neben seiner gerade nicht großen Landwirtschaft noch ein Handwerk aus. Ihr Beschäftigungsbereich und die Ausführung ihrer Arbeit ging natürlich weit über die Dorfgrenzen hinaus. In kilometerweiter Umgebung arbeiteten und wirkten sie als gerne gesehene Handwerker. Früh am Morgen vor Sonnenaufgang zogen die „Ranze-Männer“ zu Fuß aus Momberg zu ihren jeweiligen Arbeitsstellen. Genannt wurden sie überall „Ranze-Männer“ wegen ihres Lederranzens, den sie an einem Riemen über die Schulter trugen. Durch diese ranzentragenden Handwerker haben die Momberger ihren Namen „Die Ranze-Männer“ erhalten.

Quellen: Infobroschüre Stadt Neustadt/Chronik Momberg